Sektempfang

Beim Sektempfang. Sie schloss ihre Augen und errötete. Warum?

Vielleicht, weil ihr Blick im Moment auf das üppige Buffet gefallen war, und sie sich vorstellte, wie sie gleich zuschlagen würde, sich nah am Buffet positionieren, alle Köstlichkeiten probieren, hemmungslos schlemmen, die Blicke der anderen spüren, die abfälligen, aber auch die staunenden, bewundernden… Ja, ihre Buffetplünderungen waren legendär.

Vielleicht, weil sie Ihn eben wieder erblickt hatte. In ihrer Position war es ihr leicht gefallen, eine Einladung zu erhalten. Weder das Thema noch die Menschen hier interessierten sie wirklich – nur er. Inhaber einer Bäckereikette, erfolgreich, orientierte das ganze Unternehmen an Nachhaltigkeit und Regionalität – und arbeitete, das war ihr sofort aufgefallen, mit auffallend vielen üppigen und dicken Angestellten. Seitdem sie ihn vor einem halben Jahr zum ersten Mal getroffen und gesprochen hatte, wollte sie seine leitende Angestellte werden. Ach was. Seine Chefin. Je nachdem.

Mongolisches Buffet

Es war noch im alten Jahr: Wir waren bei einem mongolischen All-You-Can-Eat-Buffet, abends am Wochenende. Wir haben es uns richtig gut gehen lassen, geschlemmt und gefuttert. Und schöne Beobachtungen gemacht: Andere haben es sich noch weit besser gehen lassen. Das Buffet war ein Treffpunkt von dicken Frauen, von üppigen Paaren, die einfach mal ‚reingeschlagen haben und genossen. Wir waren schon satt, da waren die erst beim zweiten Hauptgangteller. Es war ein Genuss, dieser kaum verhohlenen Völlerei zuzusehen. Drei Portraits als Beispiele:

1502_grazien+ayce_0005Sie saß gleich neben uns, mit ihrem Freund, der kaum weniger stattlich war: Eine junge Frau mit gewaltigem Bauch. Sonst stand er für sie auf, um Nachschub zu holen. Einmal wuchtete sie sich hoch, um zur Toilette zu gehen. Prachtvoll, wie sie sich durch den Raum wuchtete, wie weit ihr wohlgefüllter Wanst nach vorne ragte, wie wunderbar fett sie rundum war.

1502_grazien+ayce_0003Sie saß in der Nähe des Buffets mit ihrer ganzen üppigen Familie – jung und mit einer vom orangen Top gerade noch umfassten Bauchwalze, die sich weit über die zu eng gewordene Hose wölbte. Ihre Freundin oder Schwester stand gerade am Buffet, da stand sie schnaufend auf und rief ihr zu: Britta, für mich nochmals zwei Teller mit den Chicken Wings!

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Sie stand neben mir am Buffet, kaum dass ihre dicken Arme über ihren noch dickeren Bauch zum Buffet reichte: Oh sorry, wollten Sie auch noch was von den Tintenfischen? Ich habe jetzt alle genommen. Ich kann gern Bescheid sagen, dass sie noch nachliefern. Ich: Lassen Sie nur und lassen sie sich das alles schmecken. Sie: Oh, nicht wahr, das sieht man, dass es mir schmeckt? Ich: Ja – und es sieht gut aus! Beide wurden wir ein wenig rot…

Runder Geburtstag

Vor einigen Wochen war ich auf einen runden Geburtstag eingeladen – rund im Wortsinn: Ein schönes Fest mit netten Leuten und guter Musik. Und mit einigen wunderbar runden Gästen, die mich zu Bildern inspiriert haben.

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Eine junge Frau in einem überaus figurbetonten und wunderschönen Kleid. Nichte des (mittelalten) Geburtstags-„kindes“. Eine Person, die – sichtbar – manches dafür tat, ihre breite und üppige Figur weiter zu betonen. Der Mutter war es etwas peinlich, eine so auffällige Tochter zu haben. Sie war trotzdem immer wieder am Buffet und ließ es sich gut gehen. Und hatte bei der Feier einige so junge wie glühende Verehrer, die mit ihr lachten, tanzten, flirteten.

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Eine Freundin des Geburtstagsgastes. Sie trug einen schicken grauen Anzug, der vor vier oder fünf Jahren gut gepasst haben mag, jetzt an seine Fassungsgrenzen kam. Es war an jenem Abend wunderbar warm, so dass sie bald den Sakko ablegte: Im hautengen T-Shirt stand sie da und ihr prachtvoller Bauch wurde noch besser sichtbar, der die enge Anzugshose an die Grenze der Dehnbarkeit brachte. Ein neuer Anzug wird wohl bald fällig. Schön für mich, dass sie sich nochmals in den alten gezwängt hatte…

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Die prachtvollste Dame bei der runden Feier: Die Fotografin. Zwar dezent gekleidet, weites T-Shirt und noch weitere Jacke, konnte sie ihre gewaltige Pracht jedoch nur unzureichend verbergen. Für ihre vielen Zentner ungewöhnlich fix und agil hielt sie unermüdlich die Highlights des Festes fest. Dazwischen war sie immer wieder Gast am Buffet und sorgte dafür, dass die verbrauchte Energie gut nachgespeichert wurde. Mein Highlight, das ich hier in meiner Weise festhalte.