Galionsfiguren

Aus der aktuellen Version von Wikipedia (Mai 2016): „Die große Zeit der Galionsfiguren begann im 17. Jahrhundert und dauerte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert nannte man die Galionsfigur Bild des Schiffes.

Die Formen der Galionsfiguren wandelten sich im Laufe der Zeit. Außer dem Löwen … wurden Meerfrauen und Nixen bevorzugt, aber auch Krieger, Ritter, Fürsten, … und … kraftvolle Frauengestalten.“

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Die unten abgebildete Galionsfigur ist eine der üppigsten, die je in Auftrag gegeben wurden. Sie zierte (oder: beschwerte) den Bug einer barocken massig breiten Handelskogge. Sie war, im Hafen vor Anker, begehrter Anlaufpunkt liebeshungriger Seeleute. Das Mädchen, so wird erzählt, das dem Holzschnitzer Modell gestanden habe, sei sogar noch etwas schwerer gewesen als das nach ihr verfertigte Kunstwerk und habe sich den Lohn für ihre Arbeit nach ihrem Gewicht in Naturalien auszahlen lassen.

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Ein Kommentar zu “Galionsfiguren

  1. Das ist eine wirklich neue Sichtweise. Super. Ich habe schon öfter ziemlich vollbusige Galionsfiguren gesehen, aber so richtig wohl gerundete sind mir noch nicht auf gefallen. Und die Vorstellung, dass der Holzschnitzer sicherlich ein passendes Modell hatte ist auch sehr interessant. Und na klar, das Modell sicherlich nicht ohne Gegenleistung stundenlang nackt gestanden ode gellegen, da musste sich der Künstler oder sien Auftraggeber schon etwas einfallen lassen. Aber manche Künstler hatte ja auch eine Muse, die ihnen regelmäßig zur Verfügung stand und oftmals in Naturalien ( sicher nicht oft nach Gewicht 😉 )entlohnt wurde.

    Das Model war schwerer als das Kunstwerk? Kann sein , denn die Dichte von Holz ist geringer als die von menschlichem Gewebe. Oder ist gemeint, dass der Künstler sein Werk hat schlanker ausfallen lassen als das Model? Das ist doch nicht sinnvoll! Das Kunstwerk als Anreiz etwas runder zu gestalten machte da mehr Sinn…

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