Niki de Saint Phalle zum Geburtstag

Heute, am 29. Oktober 2014, wäre Niki de Saint Phalle 84 Jahre alt geworden. Berühmt wurde sie unter Anderem durch ihre prallen, bunten Nanas. Superrunde lebensfrohe Skulpturen. Wer ihre Geschichte auch nur ansatzweise kennt – prüde Erziehung, ein Vater, der sie missbraucht hat –, ahnt, wie sehr die überdimensionalen Nanas auch ein Protest gegen ein männerdominiertes Frauenbild sind.

Ich stelle mir zum Geburtstag vor, wie zwei selbst überaus runde und prachtvolle Frauen in Nana-Kostüme schlüpfen, bei einem Maskenball, als Aktionskünstlerinnen, einfach so, als lebende Skulpturen.

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Dauercamper

Manche Veränderungen bei Menschen nimmt man erst richtig deutlich wahr, wenn man sich längere Zeit nicht sieht. So erging es mir mit dieser Camperin, die ich vor Jahren auf einem Campingplatz an einem süddeutschen See kennenlernte. Sie und ihr Mann waren Dauercamper, ich kam auf einer Radtour vorbei. Wir wechselten einige Worte, ich malte schnell ein Bild von ihr, das ihr gut gefiel: Sie mochte sich sichtlich, so wie sie war. Und ihr Mann mochte sie offensichtlich auch so.

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Drei Jahre später war ich wieder in der Gegend, diesmal mit dem Auto. Ich dachte an sie und machte einen Abstecher auf den Campingplatz. Sah die Tür des Caravans offen – und sah kurz darauf sie. Weiterlesen

Bea Maxima: Die ersten Entwürfe

Die ersten beiden Entwürfe machten Bea Maxima noch nicht bekannt, gaben aber allen Beteiligten das untrügliche Gefühl dafür, was einer wunderdicken Frau stehen könnte. Nichts mehr, was Rundungen versteckt, sondern lässige Entwürfe, die die ganze Pracht sehen ließen. Einmal Alltag, einmal festlich:1409_bea3

Ein weiter Landhauskittel aus blauem Leinen, über der üppigen Brust gerafft, so dass deren Breite und Rundung schön sichtbar wird, dazu eine schwarze Stretchhose, die von Bauch, Schenkeln und Hüften wohl gefüllt wird. Für Alltag und Wochenende, kleine Spaziergänge und große Faulheit.

1409_bea6Für den festlicheren Anlass ein Stretch-Top aus strukturiertem Stoff, das mit weitem Dekolleté Busen und Bauch zur Geltung bringt, noch unterstützt von der hellen Jacke, die – vorne von einer Schmuckfibel zusammengehalten – Bauch und Busen noch betont (Designer: Sollen wir die Jacke noch weiter machen? Bea Maxima: Nein, das darf ruhig vorn so spannen – das unterstützt meine Wucht!). Dazu eine extra körperbetont geschnittene dunkle Hose mit Steg am Beinabschluss. Jochen Kuepper fotografiert und jubelt innerlich über Beas Präsenz und Schönheit.

(Anmerkung: Was ich nicht kann, ist Modesprache. Wenn jemand sich an meinen ungelenken Formulierungen stört: Danke für Verbesserungsvorschläge ;-))

 

Bea Maxima: Vorgeschichte

1409_bea1Bea Maxima, bürgerlich Beate Müller, sollte als SSBBW-Model bekannt werden und „tolle Mode für volle Frauen“ präsentieren (noch heute amüsiert sie sich über diesen Slogan, der aber hängen blieb). Zunächst allerdings wurde sie von der üppigen BBW – oben links auf dem Bild – zur wunderrunden SSBBW. Nicht in der Absicht, Model zu werden. Daran hatte sie am allerwenigsten gedacht, als sie ihrer Freude an gutem und üppigem Essen immer mehr nachgab. Und (billigend? Nein: richtig gerne!) in Kauf nahm, dass ihr ohnedies schon auffallend wuchtiger Körper noch runder, der Busen wogend, der Bauch überaus prominent wurde.

So – Bild unten  – sah sie aus, als der Fotograf Jochen Kuepper auf sie aufmerksam wurde. Weiterlesen

Madame Wampe

1407_wampe_partZitate aus einem Gespräch mit Marianne, die sich selbst Madame Wampe nennt:

– OK, ich bin schwerfällig geworden in den letzten Jahren. Mein Partner läuft einen Kilometer in fünfeinhalb Minuten, ich brauche das fünffache, eine halbe Stunde für den Kilometer. Aber ich gehe ihn täglich. Manchmal begleite ich ihn beim Laufen auf meinem Fahrrad…

– OK, es ist ein E-Bike mit mit Motor und mit Gewichtsunterstützung, ein normales Bike würde unter mir zusammenbrechen wie ein Kartenhaus… Ja, belastbar bis sechs Zentner. Da ist nicht mehr viel Luft nach oben (lacht).

– OK, manchmal sind mir meine Zentner schon im Weg. Meine Prachtwampe ist das erste von mir, was von mir zur Tür herein kommt. Schuhe binden, das macht mein Partner für mich. Und er hat in meine Schreibtischplatte eine halbkreisförmige Einbuchtung eingesägt. Damit ich meine Wampe unterbringe.

– OK, den Namen habe ich mir selbst ausgesucht. Marianne klingt altmodisch. Und Wampe… für mich schöner als Wanst oder Ranzen. Und passt so schön zu Madame. Wenn Du meine Dimensionen hast, dann brauchst Du nichts mehr zu verstecken. Dann musst Du dazu stehen, unwillig oder gern.

– OK, hab mich für gern entschieden. Ich mag meine Zentner, meine Weichheit, meine Schwere, meinen Appetit. Und mein Partner mags auch…

Neugierig? Hier kommt Mme. Wampe in voller Pracht… Weiterlesen